Die Zeit ist rum – heute ist mein letzter Tag des Paleo-Experiments. Ich verabschiede mit einem lachenden und einem weinenden Auge von diesem Projekt. Es war eine sehr intensive, lehrreiche, absolut lohnenswerte Zeit, in der ich viel über mich, Ernährung und das Leben gelernt habe. Hier das Fazit in Anlegung an den Ausgangsartikel!

1. Es lohnt sich Platz zu schaffen – für gesunde Ernährung im Alltag

Ein “Warum” für dieses Experiment war, dass ich meiner Gesundheit wieder mehr Aufmerksamkeit schenken möchte. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt! Ich fühle mich wach und fit – Mittagstiefs gehören der Vergangenheit an. Mein Körper saugt die Nährstoffe regelrecht auf uns stellt sie mir für meine Projekte und Vorhaben zur Verfügung.

Die Ausrede “Keine Zeit” konnte ich schnell aushebeln. Es gibt IMMER Möglichkeiten, seinen Tag anders zu strukturieren, um für ein so wichtiges Thema Platz zu schaffen. Ich habe beispielsweise E-Mails und Social Media vom Handy gelöscht und spare so ca. 30 Min. am Tag! Es war sehr wertvoll für mich zu erkennen, dass Veränderungen im Alltag möglich sind, auch, wenn man es zunächst nicht für möglich hält.

2. Mein innerer Schweinehund mag mich

Zu Beginn hatte ich ein wenig Respekt vor meinem inneren Schweinehund. Er liebt Käsebrot und Latte Macchiato und hatte keine Lust, täglich zu kochen. In den letzten 30 Tagen konnten wir uns neu kennenlernen. Käsebrot ist im gar nicht so wichtig und täglich kochen macht ihm sogar Spaß. Was er NICHT mag, ist spülen und das kann ich absolut verstehen. Wir haben uns darauf geeinigt, beim Spülen zu singen und zu tanzen, damit wir ein bisschen Freude daran haben.

Es gibt mir ein Gefühl von Dankbarkeit und Freude, solch eine Unterstützung von meinem inneren Schweinehund zu erfahren. Er will mir nämlich nichts Böses. Wenn ich gut für ihn sorge, dann ist er ein sehr wertvoller Motivator. Denn er kommt auch zum Tragen, um mich vor alten Mustern zu bewahren. Und zwar dann, wenn er merkt, dass neue Wege besser für mich sind.

3. Meine Haut

Ein weiteres Warum war meine Haut. Da hat sich (noch) nicht viel Besserung einstellen können. Meine aktuelle Vermutung ist, dass ich meine Gesichtscreme nicht vertrage und dort probiere ich gerade etwas Neues aus. Auch meine Haare sind noch mitten in der Umstellung von Silikon-Shampoo hin zu natürlichem ‘Shampoo’ aus Rhassoul-Erde. Um meiner Haut noch ein wenig Zeit zu geben, werde ich das Experiment auch in den nächsten Tagen fortführen. Nicht ganz so streng, aber dennoch weiterhin ohne Käsebrot, Nudeln, Pizza oder sonstigen industriell hergestellten Kohlenhydraten.

4. Hin zu oder weg von

Möglicherweise kennt der ein oder andere von euch die beiden Motivatoren, aus denen heraus eine Veränderung entstehen kann. Du kannst dich hin zu oder weg von etwas verändern. Mein Fokus bei diesem Experiment war ganz klar hin zu. Ich habe während meines Alltags nicht darauf geachtet, was ich alles verpasse, sondern bewusst auf das fokussiert, was ich essen darf. So habe ich viele neue Lebensmittel und Rezepte kannengelernt. Mein Bruder hat beispielsweise in der Fastenzeit auf Süßigkeiten verzichtet und alles fotografiert, was er nicht essen durfte. Das war sein Weg, sich zum Dranbleiben zu motivieren und für ihn hat es funktioniert. Beide Wege gehen. Meiner Meinung nach ist der ‘hin-zu’-Motivator jedoch wirkungsvoller und vor allem leichter.

5. Veränderungen brauchen ihre Zeit

Diese Erkenntnis ist sicherlich nichts Neues. Was ich jedoch als sehr schön empfand, war zu erkennen: Nach ca. 20 Tagen hatte ich mich vollständig an die neue Lebensweise gewöhnt!!! 20 Tage von 365 – das sind 5% des Jahres und ein Minibruchteil eines ganzen Lebens. Und nur, weil ich dieses Fitzel an ungewohnt Neuem durchgehalten habe, kann ich jetzt ein Leben lang von dieser wertvollen Erfahrung profitieren. Ich blicke jetzt viel fröhlicher auf neue Veränderungen in meinem Leben hin und habe schon 2 weitere Experimente im Hinterkopf, die ich noch dieses Jahr durchführen möchte. Die Phase des ungewohnt Neuem ist total spannend, da sie mir viel über mich und meine Sichtweisen über das Leben schenkt, die ich auch auf andere Lebensbereiche übertragen kann, wie ich in diesem Artikel bereits beschrieben habe.

Ich bin unglaublich stolz und glücklich, dieses Experiment durchgehalten zu haben. Einen Großteil daran, dass es so viel Freude bereitet hat, habt ihr. Daher ein ganz herzliches Dankeschön an alle Leser und Interessenten. Eure Anregungen, E-Mails, Kommentare haben mich in etwas kritischen Zeiten getragen und motiviert.

Wie es weiter geht

Einige Aspekte werde ich beibehalten: Der Bananen-Avocado-Mandelmilch-Shake am Morgen bleibt. Kokosöl bleibt. Regelmäßig gesund kochen bleibt. Ab und zu ein Bio-Steak bleibt. Auf industirell hergestellte Kohlenhydrate verzichten bleibt. Nach Süßigkeiten habe ich überhaupt keinen Bedarf. Dazu werde ich mich nicht zwingen, aber so lange diese Appetitlosigkeit in dem Bereich anhält, folge ich ihr gerne. Paleo-Brote bleiben ebenfalls! Der Latte Macchiato wird ab Morgen wieder Einzug in mein Leben erhalten. Ich werde ihn noch mehr zelebrieren als bisher schon und bin total gespannt, ob er mir überhaupt noch schmeckt 🙂 Ab und zu ein würziges Stück Käse wird auch wieder Platz in meinem Kühlschrank finden. Und ein Glas Wein am Abend werde ich mir in Zukunft auch wieder öfter gönnen.

Du wirst in Zukunft sicherlich noch mal von mir und meiner gesunden Ernährung hören. Wenn du selbst eine Umstellung planst und es dir schwer fällt, den Einstieg zu finden oder die ersten ungewohnt neuen Tage durchzuhalten, ruf mich an und wir schauen gemeinsam, was deinem inneren Schweinehund fehlt. Ich freue mich, wenn du mein Experiment in der Welt verbreitest, damit auch andere Menschen von meinen Erfahrungen profitieren können. Ganz herzlichen Dank dafür.

Genieße den Feiertag,

liebe Grüße, Katrin

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