Oft werde ich auf den Jakobsweg angesprochen, den ich 2010 von Saint Jean Pied de Port nach Santiago de Compostela gewandert bin. Um dich bei deiner Reise zu unterstützen, habe ich meine Tipps und Tricks in diesem Artikel für dich zusammengefasst. Möglicherweise ist es gerade kein aktuelles Thema. Dann leite den Artikel gerne an Menschen weiter, die mit dem Gedanken spielen, sich auf den Weg zu machen.
Noch eins vorweg: Der Jakobsweg ist eine absolut individuelle Erfahrung. Wenn du andere Menschen fragst, die den gleichen Weg zur gleichen Zeit gegangen sind, wirst du teilweise ganz andere Geschichten hören. Ich teile hier meine Sicht der Dinge. Schaue, was für dich Sinn macht und folge deinem Gefühl. Und lasse dir selbst den Raum, deine eigenen Erfahrungen zu machen. Denn diese sind es, die den Weg so besonders und einzigartig machen.
1. Die Vorbereitung
Ich hatte ca. 3 Wochen Zeit, mich auf den Jakobsweg vorzubereiten. Zum ersten Mal bewusst davon gehört hatte ich am 7.5., im Flugzeug saß ich am 27.5. Es ging also sehr schnell. Warum schreibe ich das? Es braucht keine lange Vorbereitungszeit! Entlang des Weges gibt es alles, was man braucht. Einzige Voraussetzung: Rucksack und Schuhe sollten „eingelaufen“ und eine minimale körperliche Fitness sollte vorhanden sein.
Das kannst du dir sparen:
- Strecken- und Schlafplatzplanung. Ich hatte vorher einige Herbergen gegoogelt und geschaut, welche gute Bewertungen haben. Das wäre nicht nötig gewesen. Auf dem Weg kommt es anders, als du denkst. Lasse dir den Raum, offen zu sein für das, was dir begegnet.
- Handy und Internet: Ich hatte mir ein „Notfallhandy“ mit spanischer Karte gekauft, falls mich jemand von zu Hause erreichen musste. Geklingelt hat es nur ein einziges Mal und den Anruf hätte ich mir ebenfalls sparen können. Herbergen vorreservieren kannst du in Spanien eh nicht. Möglicherweise eignet sich die Zeit für eine Technikdiät. Das erleichtert es dir, dich voll und ganz auf den Moment vor Ort einzulassen.
- Pilgerausweis und -muschel: In Saint Jean Pied de Port gibt es ein Pilgerzentrum, das bis spät abends geöffnet hat und einem alle wichtigen Informationen für den Start zur Verfügung stellt.
2. Das Gepäck
800km sind 800km. Und jedes Gramm, welches du zu viel auf den Hüften trägst, wird sich rechen. Ich empfehle dir nicht mehr als 10kg zu tragen. Idealerweise inkl. einem Liter Wasser. Du machst es dir sonst unnötig schwer. Ich habe nach 5 Tagen 3kg mit der Post wieder nach Hause geschickt. Sortiere diese Dinge vorher aus, dann sparst du dir das Porto. Außerdem kannst du alles vor Ort kaufen, solltest du doch etwas ganz schrecklich vermissen.
Diese Dinge haben mich auf dem Weg begleitet
- Rucksack: Lasse dich von einem Fachmann beraten. Ich hatte einen Rucksack von Deuter, der zwar viel zu groß war, aber so gut gesessen hat, dass mein Körper sehr dankbar war.
- Schlafsacküberzug aus Seide: Decken, die sauber sind, gibt’s meist vor Ort. Dennoch war ich froh, mich in meinen eigenen Duft kuscheln zu können
- Wanderjacke
- Regencape & -hose: ganz wichtig! Auch wenn du es nur einen halben Tag brauchst, wirst du sehr dankbar dafür sein
- Wanderschuhe: Möglichst leichte Schuhe, die über die Knöchel gehen und gut eingelaufen sind
- Wanderstöcke: habe ich nur für die ersten Etappen gebraucht, wo es sehr hügelig war. Würde ich nicht nochmal mitnehmen. Der Gummischutz ist nach 3 Tagen durchgelaufen und ohne klackert es ununterbrochen
- Flipflops
- Sonnenbrille und -hut
- Reiseunterlagen: Ich empfehle dir den Wanderführer von Outdoor: Jakobsweg Camino Francés
- Bücher: Es gibt schöne, leichte Ausgaben, z.B. vom btb Verlag.
- Tagebuch: Du wirst so viele Erlebnisse haben – und auch innerlich kann die eine oder andere Erkenntnis losgetreten werden. Ich bin sehr froh, dass ich heute Aufzeichnungen von der Zeit habe
- Stifte
- Wasserschlauch: Vorteil: du hast beiden Hände frei und kannst trotzdem regelmäßig trinken. Nachteil: du musst immer den Rucksack absetzen und öffnen, um den Tank aufzufüllen.
- Becher, Taschenmesser, Tupperdose: Ich habe oft gepicknickt. Wenn Käse übrig geblieben ist, oder ich ein schönes Glas Wein genossen habe, haben mir diese Utensilien sehr geholfen
- Handy & Ladegerät: Braucht es meiner Meinung nach nicht (siehe oben)
- Mehrfachstecker: Solltest du eine Kamera, Handy u.ä. mitnehmen, kann ein Mehrfachstecker hilfreich sein. Die Herbergen haben nicht unendlich viele Steckdosen und so bekommst du immer einen Ladeplatz
- Medikamente und Blasenpflaster: Es reicht eine absolute Notausstattung. In jedem kleinsten Dorf gibt es eine Apotheke, die bestens ausgerüstet ist
- Körperpflege: Jeder das, was er so braucht. Ich habe mehrere kleine Flaschen dabei gehabt. So konnte ich eine wegschmeißen, wenn diese leer war und habe so Gewicht gespart
- Sonnenschutz: Kannst du auch vor Ort noch kaufen
- Handtuch: Ich hatte ein Mikrofaser Handtuch dabei. Es war etwas gewöhnungsbedürftig. Da es schnell trocknet, kann ich es jedoch empfehlen
- 3 Paar Wandersocken: Nach Expertenmeinung sollen diese möglichst wenig gewaschen werden. Entsprechend hat es manchmal gerochen :).
- 1 Wanderhose, von denen ich die Beine per Reisverschluss abnehmen konnte
- 1 kurze Hose
- 2 Fließpullover: Diese habe ich insbesondere nachts öfter gebraucht, da es im Norden Spaniens durchaus kalt werden kann und es nicht überall Heizungen gibt
- 3 Unterhose: ich hatte extra Wanderunterhosen. Normale Unterwäsche reicht jedoch völlig aus.
- Nylonsocken: Ganz wichtig! Diesen Tipp habe ich von einem Pilger unterwegs bekommen. Wenn du die Nylonsocken unter die normalen Socken ziehst, wirken diese wie eine 2. Haut, was die Blasenbildung erheblich eindämmt. Ich hatte nur eine einzige Blase. Deine Füße sind deine wichtigsten Körperteile entlang des Weges – tue ihnen möglichst viel Gutes
- Kordel und Sicherheitsnadel: Manchmal trocknet die Wäsche über Nacht nicht, dann kannst du sie damit am Rucksack befestigen.
- Leinenbeutel: Er hat mir einerseits geholfen, das Chaos in meinem Rucksack einzudämmen. Andererseits habe ich ihn manchmal als Kissenbezug genutzt
- Ohrenstöpsel: Ganz wichtig! In jeder Herberge gibt’s mindestens einen Super-Schnarcher
- T-Shirt und Leggings als Schlafoutfit
3. Hin- und Rückfahrt
Ich bin mit Germanwings von Düsseldorf nach Bilbao geflogen, habe von dort den Zug über San Sebastian und Hendaye nach Bayonne genommen und bin dann mit dem Bus nach Saint Jean Pied de Port gefahren. Ich brauchte einen ganzen Tag, um anzukommen. Das fand ich etwas ungewöhnlich, da man heutzutage in 24h einmal um die ganze Welt fliegen kann. Die Zeit hat mir jedoch geholfen, voll und ganz vor Ort anzukommen.
Achtung: In Bilbao gibt es 2 Bahnhöfe. Ich bin am Falschen gelandet, aber trotzdem angekommen.
Meinen Rückflug habe ich eine Woche vor Ort spontan gebucht. Mit Ryanair von Santiago nach Frankfurt Hahn war das ein Kinderspiel.
4. Die erste Nacht
In Frankreich kannst du Herbergen reservieren. Ich hatte die erste Nacht im L’Esprit du Chemin gebucht. Das Hostel kann ich euch von ganzem Herzen empfehlen. Die Herbergsinhaber sind sehr freundlich. Da die ganze Sache an sich sehr aufregend war, war ich froh, mich nicht noch um ein Bett kümmern zu müssen. Es hat gut getan zu wissen, dass jemand auf mich wartet. Gegessen haben wir gemeinsam und so konnte ich schon die ersten Pilger kennenlernen, die bereits einige Etappen hinter sich hatten.
5. Los geht’s – Entlang des Weges
Was entlang deines Weges passiert, wird sich zeigen. Meine eigenen Erfahrungen und Begegnungen habe ich bereits in diesem Artikel veröffentlicht. Hier noch einige praktische Tipps:
Übernachtung:
Es gibt klassische Dörfer, wo viele Pilger in großen, Gemeindeherbergen mit bis zu 170 Betten im Raum übernachten. Ich selbst habe es bevorzugt, in den kleineren, privat geführten Herbergen ein Dorf vor oder nach dem jeweiligen „Standarddorf“ zu übernachten.
In Spanien kannst du kein Bett reservieren. Manche Menschen packen daher fast panisch morgens um 5h ihre Sachen zusammen, um als erster die nächste Herberge zu erreichen. Ich habe immer ein Bett bekommen – egal wie spät ich losgelaufen bin. Sollte die Herberge ausgebucht sein und der Herbergsvater dich absolut nicht bei der Suche nach Alternativen unterstützen wollen (was ich mir nicht vorstellen kann), dann nimmst du zur Not ein Taxi ins nächste Dorf.
3 Nächte habe ich einem Hotel geschlafen, weil ich dachte, ich bräuchte mal ein ordentliches Bett und richtige Handtücher. Im Nachhinein habe ich gemerkt, wie mich das völlig aus dem Pilgerdasein rausgerissen hat und ich würde das nicht noch mal machen.
Sauberkeit:
Nur eine Herberge hat mich etwas angeekelt – alle anderen waren super sauber und liebevoll gestaltet. Die Pilger nehmen Rücksicht aufeinander. Auch wenn ich die Letzte war, die an dem Tag duscht, konnte ich mich in der Dusche wohlfühlen.
Essen:
In jedem Dorf gibt es Restaurants mit Pilgermenus. Das sind meist 3 Gänge + Wasser + Wein. Ich habe oft Käse, Brot, Tomaten o.ä. gekauft und im freien gepicknickt. Allerdings habe ich am nächsten Tag gemerkt, wie dankbar mein Körper für eine warme Mahlzeit gewesen wäre. In machen Herbergen kann man auch kochen. Gefrühstückt habe ich übrigens immer ein besonders kalorienhaltiges Croissant. Und ohne eine Packung Prinzenrolle im Gepäck ging bei mir nichts!
Wasser:
Es gibt ca. alle 5 km einen Brunnen, wo du dein Wasser auffüllen kannst oder einen Supermarkt. Du brauchst also nicht literweise Vorrat mitschleppen. Wenn es Abschnitte ohne Wasserversorgung gibt, wird das im Reiseführer vorher angekündigt
Wäsche:
Es gibt extra Wäschewaschbecken, wo man seine Wäsche waschen kann. Manche Herbergen haben auch Waschmaschinen, die ich einmal ebenfalls sehr dankbar in Gebrauch genommen habe.
Wetter:
Ich hatte 3 Tage Dauerregen. Und das genau auf der Strecke, die im Führer als besonders heiß und anstrengend beschrieben wird. Glück oder Unglück weiß ich nicht. Einen Hitzeschlag habe ich nicht bekommen, aber durchweicht bis auf die Knochen war ich. Hinter Burgos kann es noch mal kühl werden, also lasst die warmen Sachen bis zum Schluss im Gepäck. Achtet auch darauf, dass in den Pyrenäen kein Schnee mehr liegt. Ich glaube, das kann unangenehm werden. Ansonsten – Sonne, Sonne, Sonne! An besonders heißen Tagen empfiehlt es sich wirklich früh loszulaufen, um vor der Mittagshitze anzukommen.
Andere Pilger:
Menschen gehen den Weg aus den unterschiedlichsten Gründen, sie kommen aus aller Herren Länder, allen Alters, männlich wie weiblich, allein oder in einer Gruppe, in jedem Gesundheitszustand und aus sämtlichen Lebenssituationen. Es gibt nichts was, es nicht gibt! Geht insbesondere offen auf Menschen zu, die möglicherweise „komisch“ erscheinen oder „nerven“. Gerade diese Begegnungen haben sich im Nachhinein als das größte Geschenk erwiesen. Meiner Meinung nach ist kein Zufall, wem ihr wann begegnet. Mehr zu dem Thema findest du in diesem Artikel.
Sicherheit:
Meiner Erfahrung nach ist der Weg absolut sicher. Klar mag es hier und da Menschen geben, die sich illegal Zugang zu deinen Sachen verschaffen wollen. Aber die gibt es überall. Auch Frauen jeglichen Alters können sich auf dem Weg alleine wohlfühlen.
Sprache:
Auch, wenn manche nur spanisch sprechen, gibt es immer Mittel und Wege sich zu verständigen. Möglicherweise kann ein anderer Pilger aushelfen oder ihr kommuniziert mit Händen und Füßen. Die Spanier vor Ort sind sehr verständnisvoll und freuen sich natürlich auch, wenn man zumindest einige Worte in ihrer Landessprache versucht.
Alleine oder zu zweit:
Oft höre ich, dass Menschen darauf warten, mit jemand anderem pilgern zu können. So gehen Jahre ins Land. Falls es dir ähnlich geht: Finde heraus, warum du einen Pilgerpartner an deiner Seite möchtest. Hast du Angst? Möchtest du Unterhaltung? Ist es euer gemeinsamer Traum? Und dann spüre noch mal ganz genau rein, ob es sich wirklich lohnt dieses einzigartige, besondere Erlebnis zu verpassen, nur weil es aktuell nicht den richtigen Pilgerpartner gibt. Schon auf der Hinfahrt wirst du andere Pilger kennenlernen, denen du dich möglicherweise anschließen kannst. Ich habe mich keine einzige Sekunden einsam auf dem Weg gefühlt.
Spiritualität und Religion:
Mit diesen Themen hatte ich mich vorab noch nie wirklich beschäftigt. Auf dem Jakobsweg habe ich angefangen, regelmäßig Messen zu besuchen und habe diese Zeit als sehr wertvoll empfunden. Außerdem habe ich auf das Buch Spirituelle Antworten auf alle Problem gelesen, dass mir kurz vor Abfahrt irgendwie in die Hände gefallen ist. Mich spirituellen Themen zu öffnen, hat mein Leben grundlegend verändert. Dazu an anderer Stelle mehr. Ob du dich solchen Themen gegenüber öffnen möchtest oder nicht, bleibt ganz dir selbst überlassen. Manche gehen den Weg, um eine Diät zu machen, andere wiederum um die Sehenswürdigkeiten entlang des Weges zu genießen oder um einfach mal rauszukommen. Interesse an Spiritualität und Religion sind keine Voraussetzung. Aber es ist ein schöner Möglichkeit, diesen Aspekt des Lebens näher kennenzulernen.
Und wann gehst du los?
Ich hoffe, dieser Artikel konnte einige deiner Fragen beantworten, die dir bei deinen Vorbereitungen im Kopf herumschwirren. Möglicherweise bist du selbst schon gewandert. Ich freue mich sehr, wenn du deine Erfahrungen als Kommentar ergänzt!
Die Entscheidung, ob der Weg das Richtige für dich ist oder nicht, kann dir dieser Artikel natürlich nicht abnehmen. Höre auf deinen Bauch – er weiß, ob der richtige Zeitpunkt da ist oder nicht. Irgendwas hält dich noch ab? Rufe mich gerne an (0228 5344 1759) und wir schauen gemeinsam, was dich hindert. Es wäre so schade, wenn du den Weg nicht gehst, nur weil irgendeine innere Stimme dich davon abhält. Diese Erfahrung hat mein Leben so unglaublich bereichert und ich wünsche mir, dass viele weitere Menschen sich auf den Weg machen – nach Santiago und damit auch ein Stück mehr zu sich selbst!
Herzlichst,
Katrin
Hier findest du weiterführende Links zu dem Thema:
- Mein Lebensweg – Erkenntnisse, die dir Mut machen können
- Eine Frage – eine Antwort: Klare Grenzen setzen. Ein Gastartikel auf Zeitzuleben
- Nachtrag 2017: Im Interview mit Julia Meder von eigenstimmig habe ich die Zeit nochmal Revue passieren lassen: http://eigenstimmig.de/folge-4-6-katrin-linzbach/
Liebe Katrin, vielen Dank für deinen inspirierenden Bericht! Mich würde noch mal interessiern, wie lange warst du denn unterwegs, und wie hat es sich angefühlt, danach wieder in deinem normal Alltag unterwegs zu sein?
Viele Grüße
Petra
Liebe Petra,
gelaufen bin ich 27 Tage – viel schneller als gedacht. Kaum einer wusste, wann ich zurück komme, daher hatte ich die ersten Tage wirklich Zeit für mich und konnte mich noch ein wenig wie ein Kokon zurückziehen und die Zeit in Ruhe Revue passierdn lassen. Einige Tage später war ich auf einer Hochzeit eingeladen, wo ich ganz spontan als Überraschungsgast aufgetaucht bin. Es hat gut getan viele Menschen zeitgleich zu treffen. Da stand ich nicht so im Mittelpunkt. Die Jakobswegerfahrung ist so individuell, das kann kaum einer nachvollziehen und so war ich froh, eher Zuhörer zu sein anstatt Redender. Ich habe mich dann Stück für Stück wieder in die „reelle Welt“ gewagt. Als ich nach ca. 2 Wochen in Bonn in der Stadt mit dem Auto im Stau stand, hatte ich das erste Mal das Gefühl, das Jakobsweg-Gefühl zu verlieren. Zunächst hat sich das ganz gruselig angefühlt. Mittlerweile hat dieses Gefühl der Weite, Ruhe und Gelassenheit jedoch in meinem Alltag Raum. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, einige wenige freie Tage zu Hause zu haben, bevor man sich wieder voll in Job und Alltag schmeißt! Aber vielleicht geht es anderen Menschen genau anders herum und sie sind froh, sich wieder ins Getummel stürzen zu dürfen.
Spielst du auch mit dem Gedanken, dich auf den Weg zu machen?
Liebe Grüße, Katrin
Danke Katrin für deinen ehrlichen Bericht. Das Internet ist zwar voll mit Seiten, die einen über alles Mögliche über das Pilgern und die Jakobswege erzählen, aber selten werden ehrliche und aufschlussreiche Berichte geschrieben. Ich finde es z.B. interessant, dass dich deine 3 Hotelnächte aus dem „Pilger Feeling“ rausgebracht haben. Ich persönlich bevorzuge eigentlich immer bequeme Betten, aber nach deiner Erzählung werde ich mir das nochmal genauer überlegen. Dein Tipp sich nicht gleich danach wieder in die Arbeitswelt zu stürzen werde ich mir zu Herzen nehmen, weil das genau der Grund ist, weshalb ich den Jakobsweg gehen möchte. Abschalten und wieder zu mir selbst finden… das brauch ich jetzt. Ich werde mit einer Freundin erst einmal in Deutschland pilgern und dafür war diese Seite sehr hilfreich Link zur Website falls dich Jakobswege in Deutschland auch interessieren sollte 😉
Liebe Grüße,
Lena
Liebe Lena,
danke dir! Auch für die Webseitenempfehlung :). Ich wünsche dir und euch eine ganz wundevolle Zeit. Ich glaube, es ist ganz egal, ob man in Deutschland, Spanien oder sonst wo pilgert. Die Erfahrung wird dein Leben auf jeden Fall bereichern. Ich zehre jetzt, 5 Jahre später, noch von meinen Erfahrungen.
Viele Grüße,
Katrin
Liebe Katrin,
Ein ganz toller Bericht. Vielen Dank dafür!!!❤
Du schreibst, daß vor Ort Decken vorhanden sind und ein Seidenschlafsack vorteilhaft sei.
Das beschäftigt mich, da ich keinen Schlafsack mehr kaufen möchte. Den vorigen hatte ich der Obdachlosenhilfe gespendet.
Meinst Du mit Seidenschlafsack einen Bezug, in den Du die Decke reinziehen kannst?
Lieben Dank vorab
Marlies
Liebe Marlies,
ich hatte vor vielen Jahren in Asien einen Seidenschlafsack gekauft. Das ist quasi Stoff in Form eines Schlafsacks genäht, in den du dich legen kannst und die Decke dann drüber legst. So stellst du sicher, dass du weder Matratze noch Decke mit deinem Körper berührst – wobei vor Ort alles so sauber ist, dass auch das nicht weiter schlimm ist. Doch ich habe mich in dieser Art Schlafsack wohler gefühlt. Sowas kann man vermutlich auch schnell selbst nähen. Ich habe mal gegoogelt: Auf dieser Seite werden verschiedene Seidenschlafsäcke vorgestellt: https://survivalmesserguide.de/seidenschlafsack/. Liebe Grüße und Buen Camino :), Katrin
Danke liebe Kathrin. Ich habe einen solchen Baumwollschlafsack ( noch nie genutzt), den werde ich benutzen.
❤ vielen lieben Dank
Marlies
Liebe Katrin,
das ist doch jetzt kein Zufall! Ich habe vor im September ebenfalls ein paar Kilometer auf den Jakobsweg zu gehen. Es werden nur 200 km sein, weil ich nicht länger als 2 Wochen von zu Hause, genauer gesagt von meinen Kindern und meinen Lieben getrennt sein möchte. Dafür die 2 Wochen ohne Kontakt, um genügend Raum für mich zu haben.
Über das intrinsify.me Netzwerk (bin noch kein offizieller Stype, aber ich spüre ihn in mir) bin ich auf ein Interview mit Frank Eberhard gestoßen und über Deinen Kommentar zu Deiner Website. Und siehe da, da schreibst Du so schön über den Jakobsweg und machst mir einmal mehr Mut, diesen Schritt zu gehen.
Dafür möchte ich Dir einfach Danke sagen!!!!
Liebe Grüße,
Markus
PS: Und dann möchte ich Dir noch zu Deiner neu entdeckten Religiosität gratulieren. Ich komme zwar aus einem religiösen Zuhause, aber meine echte Religiosität und ihre positiven Seiten habe ich ebenfalls erst viel später entdeckt. Voraussetzung dafür ist, dass man sich auf das Positive einlässt und nicht das Negative an Religion sucht. Aber das entscheidet jeder für sich selbst. Mich erfüllt es jedenfalls mit Freude, wenn Menschen einen Gewinn durch Religiosität für sich finden. Danke für Dein Zeugnis.
Lieber Markus,
danke für deine lieben Worte. Der Jakobsweg führt Menschen immer wieder zusammen (Intrinsify.me übrigens auch – Im November ist ein Wevent in Bonn und da werde ich endlich mal wieder dabei sein :)). Auch schon vorab! Denn mit der Entscheidung, sich auf den Weg zu machen, schaut man schon anders in die Welt. Ich wünsche dir eine tolle Zeit. Wenn du magst, freue ich mich über ein kurzes Statement, wenn du wieder da bist – vielleicht auch mal persönlich!
Liebe Grüße, Katrin
Hallo Katrin,
das sind wirklich sehr interessante Informationen um überhaupt eine Vorstellung des Jakobsweges zu bekommen. Noch interessanter finde ich, dass ich auch noch jemanden „kenne“, die es schon gemacht hat 🙂 . Nach meinem Burnout vor 9 Monaten, habe ich wirklich sehr hart an mir gearbeitet (auch mit Hilfe eines Coachings) und habe seitdem immer wieder Impulse irgendetwas zu tun oder etwas in Frage zu stellen. Seit ein paar Wochen möchte ich einfach mal laufen- für mich sein und so bin ich auf den Jakobsweg gekommen. Ob es was für mich ist, weiß ich nicht, aber mein Gefühl dazu ist erst einmal gut.
Liebe Sandra,
ich profitiere heute noch von meinen Erfahrungen auf dem Jakobsweg. Es war wirklich eine besondere Zeit, die mir viel Kraft und neue Perspektiven geschenkt hast. Wenn du Lust hast, mehr zu erfahren, meld dich und wir gehen mal einen Kaffee trinken. Ist ja nicht weit :).
Liebe Grüße und schonmal eine schöne Urlaubszeit euch!
Katrin
Liebe Katrin,
ich bin heute durch Zufall auf deinen Artikel gestossen (sofern es Zufälle gibt, gell?^^) und finde ihn ganz wunderbar. Ich gehe den Camino demnächst selbst -gemeinsam mit meinem Mann und meiner Schwester. Genau genommen, sind wir in 2 Monaten schon unterwegs. Ich lebe selbst minimalistisch (und blogge auf http://www.minime.life auch darüber) und freue mich ganz besonders, diesen Aspekt der Pilgerschaft zu erleben. Ich möchte für mich herausfinden, wie minimalistisch ich wirklich leben kann. Ich will das Gefühl haben, dass mich nicht die Dinge ausmachen, die ich besitze, sondern die Dinge, die ich erlebe, die ich fühle, die ich bin. Ich werde mich in Vorfreude auf meinen Camino noch ein bisschen durch einen Blog lesen. Danke für deine Berichte 🙂
Liebe Grüße
Moni
Liebe Moni,
vielen Dank für deinen Kommentar und dein schönes Feedback. Es freut mich, dass dir mein Blog gefällt. Meine Zeit auf dem Jakobsweg beflügelt mich noch heute – und mittlerweile ist es ja 6 Jahre her. Es ist wirklich eine ganz tolle, einzigartige Erfahrung – und gerade im Bezug auf Minimalismus kannst du viele Erkenntnisse gewinnen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, lediglich mit 8-10kg auf dem Rücken durchs Leben zu schreiten.
Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass der Camino schon losging, als ich noch zu Hause war. Und zwar mit der Entscheidung, mich auf den Weg zu machen. Vielleicht erlebst du das ähnlich. Auf jeden Fall wünsche ich euch eine tolle Zeit! Wenn du vorab Fragen hast, dann meld dich. Vermutlich wirst du auf deinem Blog von deinen Erfahrungen berichten. Wenn du magst, poste gern den Link hier hin (wenn es soweit ist). Das inspiriert sicherlich auch andere Menschen.
Viele Grüße, Katrin
Liebe Katrin, auch ich bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen. Ich werde im Mai mit meiner Tochter etwa 200 km laufen, da meine Tochter berufstätig ist und somit ihr nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht. Deine Tips und Hinweise sind sehr hilfreich. Wir gehen ganz unbefangen ran und wollen alles auf uns zukommen lassen. Trotzdem belese ich mich seit 6 Monaten, damit wenigstens einer etwas vorbereitet ist. Wir fliegen bis Bilbao und fliegen von dort auch wieder nach Hause. (Berlin) War am günstigsten. Nun müssen wir etwa 200 km vor Santiago de Compostela einen Ort finden, wo wir loslaufen können. Hast du einen Tip für uns, wie wir zum Ort X hinkommen und welcher Ort am Besten in Frage kommt? Den Küstenweg möchten wir anfänglich nicht unbedingt nehmen. Und noch eine Frage beschäftigt mich. Wenn wir eine Herberge gefunden haben und anschließend noch etwas in dem Ort anschauen möchten, was machen wir mit unseren Rucksäcken. Mitnehmen?, Dann sind die Betten sicher wieder anderweitig belegt. Dort lassen? Sind sie dann noch da, wenn wir wieder kommen? Ich freue mich schon auf deine Antwort. Liebe Grüße von Annemarie
Liebe Annemarie, wie schön, dass ihr euch zu zweit auf den Weg macht! Mai ist eine gute Jahreszeit :). Bezügliches des Ortes habe ich leider keinen Tipp für dich. Am besten du schaust mal im Pilgerführer nach. Ich bin damals mit dem hier gewandert und der war super: http://amzn.to/2gwzMaQ. Dort sind die verschiedenen Stationen aufgelistet und google verrät dir dann, wie du da am besten hinkommst. Vermutlich gibt es eine Busverbindung.
Bezüglich Sicherheit: Ich habe meine Sachen immer in der Herberge liegen lassen und habe in den 800km nicht einmal mitbekommen, dass irgendjemand beklaut worden wäre. Geld und Wertsachen habe ich in einer kleinen Tasche immer mitgenommen – doch mit den Pilgerklamotten kann vermutlich keiner etwas anfangen :). Ich würde mich vor Ort nochmal erkundigen, ob man sich auch heute noch auf diese Sicherheit verlassen kann. Große Besichtigungen habe ich abends nicht mehr gemacht. Meine Füße waren froh, über eine Pause. Doch meist bin ich abends noch auswärts essen gegangen, so dass der Rucksack ca. 1-3 Stunden „allein“ in der Herberge gewartet hat. Dass die Betten weg sind, wenn man die Herberge wieder verlässt, habe ich auch nie erlebt. Doch damit es keine Missverständnisse gibt, würde ich auf jeden Fall ein kleines Handtuch oder den Schlafsack o.ä. auf dem Bett liegen lassen. Ich wünsche euch eine tolle Zeit! Und wenn eine von euch die Zeit nutzen möchte, die Erfahrung vertiefend zu reflektieren, stehe ich euch gern als Coach zur Seite. Viele Grüße und Buen Camino, Katrin
Hallo Katrin!
Vielen Dank, daß Du deine Eindrücke hier für alle Interessenten geteilt hast. Auf mich wirkten deine Eindrücke ehrlich ohne dabei aufdringlich zu sein. Deine Schilderungen lesen sich natürlich und authentisch. Besonders gefiel mir dabei dein Rat zum Rucksack und dem Gewicht.
Ich selber werde dieses Jahr endlich auf dem Camino pilgern bzw. wandern. Um zwei Jahre mußte ich zwar meine Reise verschieben. Allerdings bin ich somit das heilige Jahr (2016) umgangen. Ich bin gespannt, wie sich der späte Frühling auf dem Camino zeigen wird. Ich dabei in Saint Jean starten und nehme mir insgesamt fünf Wochen Zeit.
Nochmals danke und viele Grüße,
Arnd.
Lieber Arnd,
danke für deinen Kommentar. Wie schön, dass dir mein Artikel gefallen und ein wenig Inspiration gebracht hat! Just letzte Woche habe ich mit jemandem telefoniert, der sich die nächsten Tage von zu Hause aus auf den Weg machen möchte. Ich freue mich immer wieder zu hören und zu lesen, wenn Menschen sich auf den Weg machen. Der Camino hat mein Leben nachhaltig bereichert – ich zehre noch heute von den Erfahrungen und Erkenntnissen aus der Zeit!
Ich wünsche dir „Buen Camino“ und eine gute Zeit.
Viele Grüße, Katrin
Der beste Artikel, den ich bis jetzt dazu gelesen habe! Danke! 🙂
Liebe Susie, das freut mich – Danke :). Und falls du dich auf den Weg machst: Buen Camino!
Liebe Grüße, Katrin
Hallo Katrin,
ich bin zurzeit in den USA und habe mich vor einigen Tagen dazu entschlossen den Jakobsweg zugehen. Die Idee eines long-distance-walk ist schon seit etwas längerer Zeit in meinem Kopf.
Und die ca. 800km sind ein guter Start, um ein Gefühl für die Distanz zu bekommen und der Rucksack ist im Vergleich zu anderen Strecken super leicht, da es sowohl Unterkünfte als auch genügend Läden zum Essen gibt.
Deshalb gestaltet sich die Vorbereitung bei mir auf ein Mimimum…
Da ich nur eine Woche in Deutschland sein werde, bevor ich mich auf den Weg nach Saint Jean Pied de Port mache, bleibt mir auch nicht viel Zeit um Literatur durchzulesen.
Beim Lesen von deinem Bericht ist mir eine Frage in den Kopf bekommen, die ich gerne geklärt haben möchte, bevor es los geht
Du hast geschreiben, dass es überall Wassernachfüllmöglichkeiten gibt, außer auf einigen wenigen Sektionen.
Ich würde mich freuen, wenn du mir diese Sektionen nennen könntest, damit ich mich auf diese Stellen einstellen kann und mir dafür nicht noch extra einen Reiseführer kaufen muss (Der Link von deiner Empfehlung auf Amazon ist nicht mehr aktuell. Das Buch ist nicht mehr verfügbar)
Vielen Dank für deine Antwort und den umfangreichen Artikel =)
Liebe Grüße
Nick
Hi Nick, wie schön, dass du dich auf den Weg machen möchtest! Deine Frage kann ich dir leider nicht beantworten – meine Reise ist nun schon fast 10 Jahre her. Doch wenn du vor Ort bist, wirst du sicherlich schnell jemandem begegnen, der dir die Frage beantworten kann!
Ich wünsche dir eine gute Zeit. Liebe Grüße, Katrin
P.S. Und danke für den Hinweis zum Link! Hier ein aktualisierter Link zu dem Buch: https://buchhandlungkoeplin.buchhandlung.de/shop/article/29059405/raimund_joos_camino_de_santiago.html