Immer wieder erreichen mich E-Mails mit Fragen über mich und mein Leben. Wie ich die Entscheidung gefällt habe, Coach zu sein und den Mut aufgebracht habe, ein eigenes Kartenspiel zu veröffentlichen. Hier möchte ich dir meine Geschichte erzählen – etwas ausführlicher als ich das bisher getan habe. Vielleicht dient sie auch dir als Inspiration, dein Leben in die Hand zu nehmen.
Nach dem Abitur wurde ich das erste Mal dazu gezwungen, eine Entscheidung bezüglich meiner (beruflichen) Zukunft zu fällen. Tipps für meine Lebensplanung habe ich damals gerne angenommen – dann musste ich mir wenigstens keine Gedanken dazu machen. „Mach doch Au Pair in Spanien“. Gehört – gemacht. Das Jahr ging irgendwann zu Ende und schon wieder stand die Frage im Raum ‚Was nun?‘. „Studier doch BWL“. Gehört – gemacht. Der Ehrgeiz hatte mich gepackt und ich habe mit Prädikat abgeschlossen. „Wenn jemand Karriere macht, dann ja wohl Katrin“. Diese Erwartung musste ich natürlich erfüllen und habe in der internen Beratung eines internationalen Großkonzerns angefangen. Der Job ist mir quasi in den Schoß gefallen. Gut, dass ich wieder nicht nachdenken musste, sondern das Angebot einfach annehmen konnte.
Während meiner Arbeit kam immer öfter die Frage auf „Was tust du hier eigentlich?“. Ich habe versucht, Alles zu geben und wollte meine Ideen einbringen, die in solch einer Struktur jedoch kaum Platz hatten. Irgendwann fühlte ich mich erschöpft und mutlos. Damals stand mir ein guter Freund zur Seite „Kündige doch“. Die Entscheidung ist mir nicht so leicht gefallen, wie die vorherigen. Einen so sichereren, gut bezahlten Job mit Aussicht auf die ganz große Karriere, schmeißt man doch nicht einfach hin. „Andere würden sofort mit dir Tauschen – mach das nicht“. Doch meine innere Stimme war so laut, dass ich den Schritt schließlich doch gegangen bin. Die Kündigung war eingereicht und 2 Wochen später war ich ohne Job – und ohne Vorstellung, was ich denn jetzt eigentlich wirklich will. Es lag nahe, wieder andere Menschen danach zu fragen. „Ich gründe gerade ein Unternehmen und könnte ein wenig Unterstützung gebrauchen – mach doch mit“. Gehört – getan. Das Ganze endete in einem absoluten Desaster. Es verging keine Stunde, in der mir nicht die Tränen in die Augen schossen. Ich hatte meine Verantwortung mal wieder komplett abgegeben. Die Orientierungslosigkeit hat mich in die schlimmste Krise meines Lebens gestürtzt. Ich hatte jeglichen Lebensmut verloren. Bis ein letzter Ratschlag kam, den ich angenommen habe. „Geh doch den Jakobsweg“. Und das war die beste Entscheidung, die ich damals fällen konnte.
Im Mai 2010 habe ich mich auf den Weg gemacht. Nur mein Rucksack und ich. Auf dem Weg habe ich Antworten auf Fragen bekommen, von denen ich noch nicht mal wusste, dass ich sie habe. Vor allem habe ich 3 Dinge gelernt:
- Ich kann nur glücklich, zufrieden und erfüllt leben, wenn ich selbst die Verantwortung für mein Leben in die Hand nehme und mich nicht ständig an den Ratschlägen Anderer orientiere
- Meine Gefühle sind OK. Sie sind dazu da, gespürt zu werden und dienen mir als Wegweiser
- Es gibt so etwas wie Spiritualität – und das muss nichts mit der traditionellen Religion zu tun haben
Unterwegs bin ich vielen Menschen begegnet und habe beobachtet, dass diese ihre Gedanken und Gefühle offen mit mir teilen. So wurde ich mir eines versteckten Talentes bewusst: Menschen so anzunehmen, wie sie sind und ihnen mit meiner positiven Art die Augen für neue Möglichkeiten zu öffnen. Ich habe die Vision entwickelt, in Zukunft mit Menschen zu arbeiten und sie auf ihrem individuellen Weg zu unterstützen. Im Anschluss an den Jakobsweg habe verschiedene Dinge in die Richtung ausprobiert: Klassenfahrten und Jugendcamps begleitet, junge Menschen bei ihrer Berufsorientierung unterstützt, Potentialanalysen an Schulen durchgeführt. In dieser Zeit wurde die Sehnsucht entfacht, mehr über mich und das Leben zu erfahren. Nach einiger Recherche stand fest – eine Coachingausbildung bietet mir genau die Möglichkeit. Die Ausbildung hat mein Leben grundlegend verändert. Das erste Testcoaching ist so gut gelaufen, dass mein Ausbilder mit offenem Mund da saß. Er war begeistert, wie ich die Dinge mit meiner Intuition auf den Punkt bringe. Das ich über so eine Fähigkeit verfüge, war mir bis dahin unbekannt. Darüber hinaus hat mir die Ausbildung gezeigt, dass das Leben aus mehr besteht, als wir mit unseren 5 Sinnen wahrnehmen können. Ich habe das erste Mal von den universellen Gesetzen gehört und körperlich gespürt, wie sich tiefstes Urvertrauen anfühlt. Ich durfte meine komplette Gefühlswelt kennen und lieben lernen: Von Wut über Verletzung und echte Trauer hin zu tiefer, verbindender, uneingeschränkter Liebe.
Bis ich jedoch soweit war, auch öffentlich als Coach aufzutreten, war es noch ein Weg. Irgendwie habe ich die ganze Zeit noch nach etwas gesucht. „Ich muss noch Fortbildung xy machen“ „Ich brauch erst mal ne Homepage“ „Ich muss erst mal Erfahrungen sammeln“. Die Liste der Ängste und Glaubenssätze war lang. Ich habe viele Workshops besucht und Bücher gelesen, um noch besser zu werden. Ich war mit meiner Aufmerksamkeit die ganze Zeit im Außen. Bis die Erkenntnis kam: Die Antworten auf all meine Fragen und Ängste finde ich nur in mir selbst. Und den Sinn meines Lebens bestimme ich – und zwar täglich neu, wenn ich das möchte. Es war eine unglaubliche Erleichterung zu erkennen, dass ich nicht nur die Verantwortung für mein Leben trage, sondern mein Leben wirklich so gestalten kann, wie ich das möchte.
Durch die Unterstützung vieler wundervoller Menschen an meiner Seite, war ich Ende 2012 soweit, eigene Workshops anzubieten und mein Angebot öffentlich zu bekannt zu machen. Ich habe erkannt: Ich brauche nichts mehr, denn meine Talente sind bereits da und ich muss einfach nur anfangen sie zu leben. Und mir wurde bewusst, warum ich das tue: Jeder Mensch auf dem Planeten soll die Möglichkeit haben zu erkennen, dass er sein Leben aktiv gestalten kann und das Herzensprojekte dazu da sind, mit Leben gefüllt zu werden. Dieser Moment, wenn Menschen das erkennen, ist unbeschreiblich und motiviert mich täglich, meiner Arbeit mit Leidenschaft nachzugehen.
Und dann war auch der Mut da, das Kartenspiel zu veröffentlichen. Mein gesteigertes Selbstvertrauen und das Wissen über die Kraft des Universums, haben mir den letzten Schub gegeben. Welche Schritte zur Realisierung nötig waren, erzähle ich in anderer Stelle. Hier sei schon mal gesagt: Auch in diesem Zusammenhang durfte ich schmerzhafte Erfahrungen machen. Es gab Menschen, die meine Idee lächerlich gemacht haben. „Wer will denn schon so ein Kartenspiel“. Ich war zwar nicht mehr die Katrin von damals, die ungefiltert Ratschläge anderer Menschen übernommen hat. Dennoch bin ich immer mal wieder in alte Muster verfallen. Ich habe mich künstlich klein gemacht und hatte Angst vor Erfolg. Ich bin in emotionale Tiefs gerutscht, die Raum für Zweifel bereitet haben. Dank Patricia Landsberg, Karmel Herrmann und meinen beiden engsten Vertrauten Andrea und Miriam habe ich erkannt, dass nicht immer gleich alles perfekt laufen muss und dass ich meiner Kraft vertrauen darf. Und es darf leicht gehen.
Ich habe viele Hürden hinter mir gelassen. Durch meine Erfahrungen habe ich gelernt, meiner Intuition zu vertrauen und meiner inneren Stimme zu folgen. Auch wenn der Weg streckenweise hart war – es war mein Weg und der ist noch lange nicht zu Ende. Heute sprühe ich vor Glücksgefühlen, lebe ausgeglichen und zufrieden und bin voll freudiger Erwartung auf das, was noch alles kommt.
Zum Abschluss hier noch mal meine wichtigsten Lernerfahrungen im Überblick:
- Alles ist möglich – für jedes „Aber“ gibt es eine Lösung und wenn du dein Ziel kennst und dazu stehst, wirst du es erreichen
- Folge deiner Intuition. Sie ist der beste Kompass für deine Entscheidungen
- Höre auf deine innere Stimme und lasse dich von Menschen in deiner Umgebung nicht negativ beeinflussen
- Übernimm die Verantwortung für dein Leben und fang an etwas zu tun. Nur so kannst du Erfahrungen machen, die dich weiterbringen
- Lebe deine Potentiale. Irgendwann ist jedes Leben auf der Erde zu Ende und du hast JETZT die Chance es zu DEINEM Leben zu machen
- Sei geduldig: Manches braucht Zeit – auch die persönliche Entwicklung. Gib dir die Zeit, inneres Vertrauen und Kraft Schritt für Schritt aufzubauen, damit du beim ersten Widerstand nicht gleich umkippst
- Hole dir Unterstützung von Menschen, die dir gut tun. Du musst diesen Weg nicht alleine gehen
- Veränderungen gehören zum Leben dazu und wenn sich eine Türe schließt, öffnen sich 10 andere
- Du bist gut so, wie du bist. Wenn du dich auch in Phasen liebst, die nicht so gut laufen, dann gehen diese viel schneller vorbei
- Vertraue auf die Kraft des Universums. Es gibt Zusammenhänge, die wir mit bloßem Auge nicht erkennen können und trotzdem wirken
An dieser Stelle auch noch einen ganz herzlichen Dank an Charlotte und Madira, die mich meiner Intuition näher gebracht und motiviert haben, Yoga und Meditation fest in mein Leben zu integrieren.
Was ist deine Leidenschaft? Welches Herzensprojekt verstaubt in deiner Schublade? Worüber möchtest du deinen Enkelkindern später erzählen? Fange jetzt an Antworten und deinen ganz individuellen Weg zu finden. Das Leben hält so viel bereit. Ich bin für dich da.
„Wir können alle Künstler, Erfinder und Visionäre sein. Unser Potential ist so unendlich wie das Universum“ aus Awake
Eure Katrin
Wenn du dich selbst auf den Weg machen möchtest – hier gibts einen Artikel mit meinen Tipps und Tricks.
P.S. Teilt den Artikel gerne mit anderen Menschen!
Hallo Katrin,
Prima Post, macht bestimmt Vielen, die ähnliches erleben wie Du, Mut
lg Willi
Hallo Katrin,
Ein sehr schöner Artikel der mich zum Nachdenken angeregt hat und danke, dass du deinen Lebensweg so offen beschreibst. Deine Begegnung mit dem Jakobsweg kann ich sehr gut verstehen, er ist für viele Menschen ein Wendepunkt und Wegweiser geworden.
Buen Camino
Peter