Meiner Meinung nach gibt es zwei fundamentale Aspekte unserer heutigen Lebensweise, die uns des Glücks berauben:
1. Wir tun zu viel
2. Wir agieren fremdbestimmt
Der Chef, die Familie, der Partner, die Kinder, die Nachbarn, die Gesellschaft, die Freunde, die Kollegen, der Verein, das Ehrenamt, die Pflichten – viele Menschen und Situationen versuchen Einfluss auf das zu nehmen, was wir den ganzen Tag tun. Und der Tag hat ja nur 24 Stunden. Wie sollen wir in einer so schnelllebigen Zeit überhaupt mitbekommen, dass unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse auf der Strecke bleiben und somit auch der Zugang zu Glück, Zufriedenheit und Freude?
Eine mögliche Lösung liegt darin:
1. Weniger zu tun
2. Öfter selbstbestimmt zu agieren
Du gewinnst mehr Freiräume, in denen du dein Leben so gestalten kannst, wie du das möchtest. Schritt für Schritt kannst du diese Räume ausweiten und erhältst so Zugang zu deinem ganz persönlichen Glück, mehr Zufriedenheit und Freude im Alltag. So geht’s:
1. Klarheit schaffen
Zunächst einmal ist es wichtig, Klarheit zu schaffen. Wo stehe ich heute? Was tue ich den ganzen Tag und warum bzw. für wen? Schreibe deine Tätigkeiten auf – beispielhaft für einen Tag oder gleich für die ganze Woche. Unterscheide dabei zwischen „Das tue ich, weil ich möchte“ und „Das muss sein“. Bei der 2. Kategorie ergänze, WARUM das sein MUSS. Ich empfehle, dies schriftlich zu tun. Sonst überlistet dich dein Verstand und blendet einiges aus.
Danach mache dir bewusst:
Wie viele Minuten am Tag tust du Dinge, die du wirklich tun möchtest?
Nimm diese Zeit BEWUSST wahr und sei aus ganzem Herzen dankbar dafür. Alleine dieses Bewusstsein wird deinen Alltag verschönern. Du erlebst diese Momente intensiver, du möchtest automatisch mehr davon und dein Unterbewusstsein wird ohne dein Zutun nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, mehr davon zu bekommen.
Wie viele Minuten am Tag tust du Dinge, weil du sie tun „musst“? Minuten, in denen dir dein Handeln von anderen vorgegeben wird?
Diese kannst du jetzt verändern – Schritt für Schritt.
2. Aussortieren
Gehe die „Muss-Liste“ durch und überprüfe: Muss ich das WIRKILCH tun? Wer sagt das? Wie verändert sich mein Alltag, wenn ich es einfach sein lasse? Sortiere 2-3 Tätigkeiten aus, die du ab sofort sein lässt. Die neu gewonnene Zeit kannst du dann mit Dingen füllen, die dir gut tun und Freude bereiten. Oder einfach mal nichts tun und abhängen. Auch das ist Teil eines glücklichen Lebens.
3. Innere Einstellung ändern: Ja, es ist möglich
Möglichkeiten, dein Leben so zu gestalten, wie du das möchtest, gibt es IMMER! Wenn du nicht daran glaubst, werden sie für dich unsichtbar bleiben. Viel zu oft rennen wir durch die Gegend und denken „Das geht doch nicht“. Tausche diese Gedanken ab sofort gegen „Ja – es ist möglich. Und ich werde herausfinden wie“. Du wirst verblüfft sein, wie viele Türen sich plötzlich öffnen.
4. Bestehendes Schritt für Schritt verändern
Gehe deine „Muss-Liste“ erneut durch. Angenommen, du könntest EINE Sache davon so verändern, dass sie dir Freude bereitet. Wie würdest du diese dann Sache tun? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein und was kannst du tun, diese zu schaffen? Wie fühlst du dich dann? Tue so, als ob alles möglich ist. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Schaue dir deine Aufzeichnung an: Was davon kannst du JETZT tun, um deinem Wunsch-Alltag ein Stück näher zu kommen? Setze diesen Schritt innerhalb der nächsten 24 Stunden um und schaue, wie sich dein Alltag verändert. Gib nicht gleich auf, wenn es beim ersten Versuch nicht klappt. Veränderungen brauchen manchmal ein Weilchen, bis sie sich eingependelt haben. Nimm die nächste Möglichkeit, wenn der erste Versuch scheitert. Bleib dran. Die Belohnung wird kommen.
Wichtig ist es, DEN ERSTEN SCHRITT ZU GEHEN. Und dann den nächsten und den nächsten. Aus den einzelnen Schritten wird DEIN WEG, hin zu einem Leben, wie du es dir wünschst.
Weitere Übungen enthalten die Kartenspiele von Bewusstsein braucht Raum. Hier kannst du sie bestellen.
Wenn dir der Artikel gefällt, empfehle ihn gerne weiter und hilf so auch anderen Menschen, ihren Alltag bewusst und sinnerfüllt zu gestalten.
Herzlichst,
deine Katrin
Hallo Katrin,
sehr schöner Artikel und toll auf dem Punkt gebracht. Meine Lösung: Weniger tun, mehr geniessen =). Achso, tolle Spiel, ich verfolge es immer auf youtube.
Gruß
Matthias
hallo und vielen dank für diesen artikel. eine frage hätte ich noch. es geht um diese lebenszeit:
Wie viele Minuten am Tag tust du Dinge, weil du sie tun “musst”? Minuten, in denen dir dein Handeln von anderen vorgegeben wird?
welche dinge meinst du damit? lohnsteuererklärungen schreiben? arbeiten gehen? kinder in den kindergarten bringen? wenn ich mich für eine arbeit oder kinder entscheide, ist dass dein nicht auch selbstbestimmt?
wie unterscheidest du selbstbestimmt von fremdbestimmt?
freu mich auf deine antwort!
schöne grüsse,
andrea
Liebe Andrea,
zunächst einmal Entschuldigung für die späte Freigabe und Antwort – ich war beruflich unterwegs 🙂
Herzlichen Dank für deinen Kommentar – das ist eine gute Frage. Ich denke, es ist individuell, was als selbst- bzw. fremdbestimmt angesehen wird.
Selbstbestimmt ist für mich, wenn ich mich frei fühle, die Dinge mit Liebe und Leidenschaft tue und gegen nichts anderes eintauschen würde. Ich habe die Verantwortung und kann entscheiden, was ich wie tue oder eben nicht.
Fremdbestimmt ist für mich mit Gefühlen von Zwang, ‚machen müssen‘, Bedürfnisse anderer Menschen vor meine eigenen stellen, obwohl ich mich damit unwohl fühle und es mich Kraft kostet verbunden.
Nach der Diskussion mit einem Freund habe ich eine 3. Kategorie ergänzt: Freiwillig Fremdbestimmt. Sprich, wenn ich mich freiwillig und bewusst dazu entscheide, mich einem gewissen Grad an Fremdbestimmung hinzugeben. Z.B. Kinder oder Angestelltenverhältnis.
Bei mir wäre das so aufgeteilt:
– Lohnsteuererklärung: Absolut fremdbestimmt. Ich finde diese Arbeit unangenehm und gebe alles, was möglich ist, an meinen Steuerberater ab. So habe ich wieder mehr Zeit für Selbstbestimmung.
– Arbeiten: Selbstbestimmt. Da ich selbstständig bin, kann ich fast immer selbst entscheiden, was ich wann und wie tue. In einem Angestelltenverhältnis hängt es meiner Meinung nach von der Unternehmenskultur ab. Es gibt Firmen, da können die Mitarbeiter selbstbestimmt arbeiten. Es gibt eine klare Vision und jeder der dort arbeitet, steht hinter dieser Vision. Die Arbeitsweise ist weitestehend jedem Mitarbeiter selbst überlassen. Viel mehr Firmen nehmen ihren Mitarbeitern jedoch alle Verantwortung ab. Es gibt klare Vorgaben und Prozesse was wie wann zu tun ist und kaum Platz für eigene Ideen und Wünsche. Das wäre für mich Fremdbestimmt. Haben Menschen sich bewusst und aus freien Stücken für eine solche Tätigkeit entschieden und sie sind erfüllt und glücklich von dem, was sie tun, kann man es möglicherweise auch als selbstbestimmt oder freiwillig fremdbestimmt ansehen.
– Kinder sind in den ersten Lebensjahren absolut abhängig von den Eltern und ein Großteil des Alltags ist freiwillig fremdbestimmt. Je größer das Kind wird, desto mehr Freiraum für Selbstbestimmung entsteht. Die Frage ist, wie und ob die Eltern diesen nutzen. Bekommen Kinder alle Wünsche immer erfüllt und die Eltern stellen ihre Bedürfnisse zurück, dann ist das für mich wieder fremdbestimmt. Auch hier kann man sich mit der Zeit durch Babysitter oder ähnliches selbstbestimmte Zeit ermöglichen.
Ich hoffe, meine Worte konnten meine Sichtweise klar rüberbringen! Ich freue mich auf deine Impulse dazu!
Liebe Grüße, Katrin