Dieser Artikel ist Teil 2 der Artikelserie zum Thema „Entschleunigung im Alltag“. In Teil 1 habe ich Impulse zu den Themen Start in den Tag, Pausen planen, Nicht während der Arbeitszeit essen, entschleunigende Sprache und natürliche Wartezeiten geteilt.

Heute geht es weiter mit den folgenden Themen:  

6. Single Tasking

Gerade Frauen wird ja gerne nachgesagt, sie könnten Multitasking. Ich glaube auch, dass das teilweise funktionieren kann. Doch die Kraft, die das in Anspruch nimmt, führt langfristig zu Erschöpfung. Und in einem erschöpften Zustand bist du dann wiederum so langsam, dass der scheinbare Effizienzgewinn durch Multi Tasking wieder verloren geht. Außerdem kann unser Gehirn immer nur eine Sache nach der anderen verarbeiten. Wenn du also 2 oder 3 Dinge gleichzeitig tust, springt dein Gehirn ständig hin und her (dabei ist es so schnell, das merken wir gar nicht), was wiederum Kraft kostet und Stress auslöst.

Mein Tipp: Fokussiere dich immer auf eine Sache und gib dich dieser zu 100% hin. Dadurch wird das Erleben viel intensiver und erfüllender, wodurch die Zeit langsamer vergeht. Eine Methode, die mir hilft, das richtige zu tun, ist die 50 – 25 – 12 – 3 Methode von Jesta Phönix, die du dir hier, auf ihrer Seite, ansehen kannst.

7. Offline-Zeiten

Wir werden auf unzähligen Kanälen mit Informationen überflutet: Newsletter, Nachrichtenportale, Social Media Kanäle, Wikipedia, E-Mails, Apps, Zeitungen, Radio, TV, … Je mehr Informationen auf dich einprasseln, desto weniger Zeit hast du, diese zu verarbeiten. Und desto schmerzhafter das Gefühl, dass die Zeit rast.

Mein Tipp: Gönne es dir, öfter offline zu sein. Schalte alle Kanäle einfach mal eine Stunde ab. Allein, wenn du dir bewusstmachst, über wie viele Wege du tagtäglich mit Informationen bombardiert wirst, erkennst du schon, dass das auf Dauer nicht glücklich machen kann.

8. Meditieren

Ich glaube, Meditation ist die Königsdisziplin der Entschleunigung. Die erste Reaktion von Menschen, die noch nicht meditieren, ist meist „Dafür habe ich keine Zeit“. Doch aus Erfahrung weiß ich: das ist Quatsch! Wer mit Meditation anfängt, muss erstmal einige Hürden überwinden: Der Kopf rattert ununterbrochen, in der Stille fallen einem 1000 Sachen ein, die erledigt werden wollen und der Impuls, sofort aufzuspringen ist sehr groß. Das ist ganz normal. Und genau deshalb lohnt es sich, anzufangen. Dieser Krach im oberen Stübchen wird mit der Zeit immer stiller und diese Ruhe entfaltet sich dann Stück für Stück im Alltag.

Mein Tipp: Fange klein an: 5 Minuten am Tag. Diese kannst du dann über die Zeit immer weiter ausweiten. Marathonläufer starten ihr Training auch nicht mit der 20km Runde. Mit der Zeit wird es dir immer leichter fallen und du  kannst dir gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne war. Wem es schwer fällt, allein in Stille zu sein, kann auch mit einer App starten. Z.B. 7Mind. Oder du besuchst den Raum der Stille – mein eigenes Meditationsangebot.

9. Tempo rausnehmen

Über unser Tempo in der Sprache hatte ich in Teil 1 ja schon geschrieben. Auch in anderen Bereichen lohnt es sich, Tempo rauszunehmen.
Wie schnell gehst, sprichst, kochst, liest, schreibst, … du? Meine Mutter hat mir mal den Titel „Schnellste Frau Deutschlands“ verliehen – ich habe fast alles in einem rasenden Tempo gemacht. Bis mir immer wieder die Puste ausging. Heute weiß ich – es geht auch langsam. Vielleicht schafft man dann nicht ganz so viel. Doch das Erleben ist erfüllender und abends habe ich auch noch Energie.

Mein Tipp: Suche dir einen Bereich heraus, und drossele da ganz bewusst das Tempo. Beispielsweise auf dem Weg von A nach B: Statt dein Kind mit dem Auto in die Kita zu fahren, gehe zu Fuß oder nimm das Rad. Statt mit dem Auto bis in die Tiefgarage deiner Arbeit zu fahren, parke 3 Straßen weiter vorne und gehe den letzten Kilometer zu Fuß. Wenn du mit Bus oder Bahn fährst, steige eine Haltestelle früher aus. Und wenn du bereits zu Fuß gehst, kannst du einen Teil der Strecke bewusst schlendern.
Weitere Situationen, in denen du bewusst Tempo rausnehmen kannst, finden sich im Haushalt. Z.B. Wäsche aufhängen, staubsaugen, Zähne putzen, Kochen, Fenster putzen, anziehen. Du siehst, der Alltag schenkt dir unendlich viele Möglichkeiten, einen Gang runterzufahren.

10. Zeit in der Natur

Seitdem ich Mama bin, verbringe ich erheblich mehr Zeit draußen im Freien. Als meine Tochter noch ganz klein war, sind wir auch öfter in die Stadt gelaufen. Doch jedes Mal, wenn wir abends wieder zu Hause waren, war ich total platt.
Wenn wir stattdessen einen Ausflug ins Grüne gemacht haben, kam ich wesentlich wacher und frischer nach Hause. Der Unterschied ist mir früher nie so bewusst gewesen.
Heute gehört meine Runde durch den Wald zu meinem täglichen Ritual und ich setze es ganz bewusst ein, um zu entschleunigen. Draußen im Grünen hat mein Körper die Möglichkeit, sich wieder mit der Natur zu verbinden und dadurch fährt er automatisch ein Stück runter. „Das Gras wächst auch nicht schneller wenn man dran zieht“ ist ein Spruch, der das schön deutlich macht. In der Natur geht alles seinen Gang und in unserer technisierten Welt können wir viel vom Rhythmus der Natur lernen.

Mein Tipp: Verbringe regelmäßig Zeit in der Natur und verbinde dich ganz bewusst mit der jeweiligen Qualität der Jahreszeit. Im Frühling fängt alles an zu sprießen, im Sommer steht die Natur ganz in ihrem Saft, im Herbst können wir ernten und im Winter zieht sich alles zurück. Wenn wir unser Tun an die energetische Qualität der Jahreszeiten anpassen, entschleunigt sich unser Leben von ganz allein.

Das war Teil 2 zum Thema „Entschleunigung im Alltag“! Vielleicht spricht dich einer dieser Punkte mehr an – vielleicht bleibst du lieber noch bei einem der Impulse aus der letzten Woche. So oder so freue ich mich, von dir zu lesen.

Und wenn du dir Unterstützung auf deinem individuellen Weg hin zu mehr Entschleunigung im Alltag wünschst, schreib mir. Gemeinsam schauen wir, was genau du für deinen Weg brauchst.

Liebe Grüße, Deine Katrin Linzbach

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