Die Welt dreht sich immer schneller – zumindest fühlt es sich so an. An jeder Ecke lauern neue Möglichkeiten und Angebote. Viele Menschen haben das Gefühl, nur noch zu hetzen – und vergessen dabei völlig, zu leben.
Die einzige Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist, aktiv Stopp zu sagen und bewusst einen Gang runterzufahren.

In dieser 2-teiligen Artikelserie stelle ich dir 10 Möglichkeiten für mehr Entschleunigung in deinem Alltag vor. Mit der Umsetzung kannst du sofort starten. In der Regel dauert es dann 2-3 Wochen, bis die ersten Effekte tatsächlich spürbar werden. Falls du es nicht schaffst, so lange dranzubleiben, mache dir bewusst, wie dein Leben in ein, zwei oder drei Jahren aussieht, wenn du so weitermachst, wie bisher.

Bei Bedarf können wir auch gemeinsam schauen, wie du mehr Entschleunigung in deinen Alltag integrieren kannst. Reserviere dazu einen Termin für ein unverbindliches Kennenlerngespräch.

1. Langsamer Start in den Tag

Kennst du das auch? Du hast verschlafen und fängst dann an, dich zu hetzen. Dieses Gefühl von zieht sich dann durch den ganzen Tag und abends bist du völlig erschöpft.
Diese Situation macht sehr schön deutlich, wie wichtig der Start für den Tag ist. Gemäß dem Motto “Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne” ist dein Start in den Tag besonders prägend für alles, was danach folgt. Wenn du dir morgens also Zeit lässt, um in Ruhe und entspannt zu starten, zieht sich auch dieses Gefühl durch deinen Tag.

Mein Tipp: Stehe morgens etwas früher auf, als gewöhnlich und gönne dir in dieser Zeit einige Momente der Stille. Vielleicht magst du meditieren, eine Runde um den Block schlendern und einfach 5 Minuten länger mit deinem Kaffee auf dem Sofa verweilen. Vor allem, wenn du Familie hast, lohnt es sich, diese Strategie mal auszuprobieren.

2. Pausen bewusst planen

Diesen Punkt habe ich lange ignoriert. Ich habe einfach immer dann Pause gemacht, wann es irgendwie gepasst hat. Und das war oft erst zum Feierabend der Fall, was auf die Dauer natürlich zu wenig ist.
Heute plane ich meine Pausen bewusst. Und zwar dann, wann ich natürlicherweise sowieso ein Leistungstief habe. Das ist in der Regel gegen 11, gegen 13 und gegen 14:30 der Fall.

Mein Tipp: Beobachte die nächsten Tage, wann dein Körper eine Pause braucht. Ein guter Indikator ist, wenn du anfängst, sinnlos im Netz zu surfen, auf Facebook oder Instagram rumzueiern oder “mal eben” Mails zu checken. Oder auch, wenn sich Bedürfnisse wie Hunger, Klogang oder Durst melden. Wenn du diese Zeiträume nutzt, um dich bewusst zu erholen und zu entspannen, bist du in deinen Hochphasen leistungsfähiger, so dass du dann wiederum mehr Zeit für Pausen hast. Bis dieser positive Kreislauf sich einstellt, kann es einige Wochen dauern. Doch es lohnt sich, dass mal auszuprobieren.

3. Nicht während der Arbeit essen

Auch das war ein Klassiker in meinem Leben: Mal eben schnell am Schreibtisch ein Brot reinschieben. Das hat 2 Nachteile: 1. mir fehlte die Ruhepause und 2. mein Bewusstsein hat gar nicht richtig mitbekommen, dass ich gegessen habe und dadurch musste meine Verdauung auf Hochtouren arbeiten, was mich wiederum wertvolle Energie kostet.

Mein Tipp: Triff heute die Entscheidung, nie wieder am Schreibtisch bzw. während der Arbeit zu essen. Und wenn du nur 5 Minuten Zeit hast, dann nimm dir diese, um in Ruhe zu kauen und dein Essen bewusst zu genießen. Der Effekt auf dein Wohlbefinden ist enorm!

4. Streiche Wörter wie “schnell, kurz, nur mal eben” aus deinem Wortschatz

Auch unsere Sprache ist ein guter Indikator, um zu erkennen, in welchem Tempo wir gerade unterwegs sind. Wenn du “nur mal schnell” Mails checken, “kurz mal” eine Runde um den Block oder “noch schnell” einkaufen möchtest, dann ist die Hetze vorprogrammiert

Mein Tipp: Höre dir selbst gut zu. Wie präsent sind diese Wörter in deinem alltäglichen Wortschatz? Und wie verändert sich dein Alltag, wenn du sie streichst und die Dinge mit mehr Ruhe angehst?

5. Natürliche Wartezeiten nutzen

Wie oft zückst du dein Handy, wenn du an der Bahn, der roten Ampel oder der Warteschlange stehst? Vermutlich öfter, als du glaubst. Und das ist fatal. Denn der Blick aufs Smartphone raubt kostbare Energie. Auch, wenn wir das vielleicht nicht bewusst mitbekommen.
Ich selbst habe die Erfahrung mal bei einem Seminar gemacht, das ich geleitet habe. Ich hatte meine smartphonefreie Zeit und war dementsprechend ohne Handy unterwegs. So konnte ich also nicht – wie ich es sonst gern getan habe – in der Mittagspause “mal eben” Mails checken, sondern einfach nur sein. An dem Abend war ich nur halb so erschöpft, wie ich sonst nach einem Trainingstag bin.

Mein Tipp: Lass dein Handy ab sofort in deiner Tasche, wenn sich eine natürliche Wartezeit ergibt. Wenn du den Impuls verspürst, es in die Hand zu nehmen, lenke deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper. Atme ganz bewusst ein und aus und lasse dabei alle Anspannung aus deinen Muskeln weichen. Du wirst sehen, wie diese kleine Zeiten über den Tag verteilt zu wahren Kraft- und Entspannungsquellen werden.
Über den Effekt von smartphonefreien Zeiten kannst du hier mehr lesen.

Das waren die Punkte 1-5. In Teil 2 geht es dann um Themen wie Single Tasking, Meditation und Zeit in der Natur.

Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude beim Ausprobieren und freue mich, wenn du deine Erfahrungen & Erkenntnisse mit mir und anderen Lesern teilst. 

Liebe Grüße, Deine Katrin Linzbach

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