Es ist schon ein Weilchen her, da habe ich einen Workshop zum Thema Burn out geleitet. Teilnehmer waren junge Menschen, am Start in den Beruf – alle im sozialen Segment. Ein Bereich, der meiner Erfahrung nach häufig zu „Burn out“ führen kann. Eine Frage, die diskutiert wurde, war: „Wie kommt es eigentlich zu Burn out?“ In dem Workshop haben die Teilnehmer verschiedene Gründe ausgearbeitet, die mir alle nicht neu oder überraschend waren: z.B. erhöhter Leistungs- und Erreichbarkeitsdruck, Konflikte zwischen eigenen Bedürfnissen und äußeren Erwartungen, hoher Konkurrenzdruck und gefühlte Abhängigkeit vom Arbeitgeber und der Meinung Anderer, finanzieller Druck, unausgesprochene Konflikte, mangelnde Bewegung, schlechte Ernährung, immer alles unter einen Hut kriegen wollen, …

Mittlerweile lassen sich überall gute Ratschläge und Lösungen finden, die man in seinen Alltag einbauen kann, um vorzubeugen. Z.B. den eigenen Bedürfnissen Raum geben, Konflikte offen und ehrlich ansprechen, sich bewusst machen, dass man nicht abhängig ist, sondern selbst die Verantwortung für sein Leben in der Hand hat. Mit diesen Themen beschäftige ich aufgrund meiner Berufung sehr intensiv und habe sie in meinem Leben mal besser, mal schlechter im Griff 🙂

Burn out an der Kasse

Im Anschluss an das Seminar hat mir eine Erfahrung allerdings noch mal neu die Augen geöffnet. Und mir bewusst gemacht, wie oft man unbewusst in künstlich stressige Situationen geschoben wird, die auch ihren Teil zum „Burn out“ beitragen können. Ich stand an der Kasse eines Discounters. Völlig beschwingt von dem guten Workshop, beobachtete ich entspannt das Geschehen. Da viel mir auf – entspannt an der Kasse eines Discounters zu stehen, scheint unmöglich! Das piepsen, wenn die Artikel über den Scanner laufen ist laut – die Kassiererin so schnell, dass man die Waren kaum in den Wagen laden kann. Und dann muss man das Geld ja auch schon parat haben. Ist das nicht der Fall, steigert die aufgehaltene Hand und das ständige Wiederholen des Betrags den Druck weiter künstlich in die Höhe. Wozu das Ganze? Das diese Vorgehensweise Teil von Konzept und Erfolg ist, ist mir nicht neu. Aber welche unglaublichen Auswirkungen das auf mich hat, ist mir noch mal anders bewusst geworden. Da kam in mir die Frage auf – warum tue ich mir das an? Und wie geht es wohl anderen Menschen – merken sie, was dieser künstliche Stress ihnen möglicherweise antut? Wundert sich die Gesellschaft wirklich, dass solche Phänomene wie Burn out aus dem Boden sprießen?

Achte beim nächsten Mal auf dich, wenn du künstlich in eine Stresssituation geschoben wirst – und mache dir bewusst: Es ist deine Entscheidung den Stress in dieser Situation anzunehmen – oder auf innerere Ruhe und Gelassenheit umzuschalten.

Für mich habe ich entschieden – wenn ich meine, es besonders eilig zu haben, gehe ich in den kleinen „Tante Emma“ Laden um die Ecke, wo ich gutes Obst und Gemüse aus der Region bekomme und die Verkäuferin mir ein freundliches Lächeln und ihre Zeit schenkt. Dieser Moment erinnert mich an die Kraft meiner inneren Ruhe. Die liebevoll eingepackten Produkte schmecken auch gleich viel besser! Probiere es auch mal aus! Oder kontaktiere mich – wir entwickeln deine individuelle Strategie, wie du Ruhe, Kraft und Frieden in dein Leben integrieren kannst!

In diesem Sinne – genieße es, dass die Supermärkte in Deutschland sonntags geschlossen haben und mache dir einen schönen Tag!

Herzlichst,

Deine Katrin