Der Blog jazzlounge hat mich zu diesem Artikel inspiriert. Dort hat Johannes Korten zu einer Mutmachparade aufgerufen. Diese passt gut auf meinen Blog, da ich es als Teil meiner Vision ansehe, Menschen Mut zu machen, ihren individuellen Weg Schritt für Schritt zu gehen. In diesem Artikel möchte ich daher mit euch gemeinsam erörtern, was es braucht, um mutig zu sein. Falls ihr noch weitere Ideen habt, teilt sie gerne unterhalb des Artikels als Kommentar!
Was ist Mut überhaupt?
Für mich ist Mut ein Gefühl, dass mir in Phasen der Unsicherheit oder Angst zur Seite steht, um dennoch einen Schritt nach vorne zu gehen. Mut hilft mir, meine Komfortzone Stück für Stück auszuweiten. Wichtig finde ich zu beachten, das Mut individuell ist. Der Eine benötigt Mut, um seinen Chef nach einer Gehaltserhöhung zu fragen, während die Andere das einfach tut. Die Andere wiederum braucht Mut, einen Konflikt mit einer Freundin offen anzusprechen, während der Andere den Konflikt ohne Scheu anspricht. Ob jemand Mut hat oder nicht, lässt sich also nicht unbedingt an einer Situation ablesen, sondern hängt von den jeweiligen Erfahrungen, Einstellungen und Glaubenssätzen der Person ab.
Da Mut individuell ist, kann auch jeder individuell etwas dafür tun, mehr Mut in sein Leben einzuladen. Hier einige Punkte, die Mut meiner Meinung nach fördern:
(Selbst-)Vertrauen
Eine andere Beschreibung für Mut ist auch „sich etwas trauen“. In dem Wort steckt das Wort Vertrauen und im weiteren Sinne auch Selbstvertrauen. Je mehr du dir selbst und dem Leben generell vertraust, desto mehr Mut hast du. Ich wurde immer als Mensch mit sehr viel Selbstvertrauen angesehen. „Die Katrin schafft das schon“. Innerlich sah es jedoch ganz anders aus. Dennoch wollte ich die Erwartungen anderer erfüllen und habe viele Ängste beiseite geschoben – und dabei gar nicht gemerkt, dass ich mich so von einem Großteil meiner Gefühlspalette abgeschnitten habe. Erst viel später bin ich dahinter gekommen, dass ich das mir entgegengebrachte Vertrauen innerlich gar nicht spüren konnte.
Heute sieht es anders aus. Schritt für Schritt habe ich das Vertrauen in mich und das Vertrauen in das Leben zurückgewonnen. Was nicht heißt, dass ich immer mutig bin – doch es fällt mir erheblich leichter, mit Unsicherheiten umzugehen und einfach mal etwas auszuprobieren.
Kreativität
Kreativität kann helfen, neue Wege zu finden. Hier ein Beispiel: Du würdest total gerne einen Tanzkurs besuchen. Doch dazu fehlt dir der Mut. Viele verharren dann im Nichtstun und das ist so schade, da dir möglicherweise ein ganz tolles Erlebnis durch die Lappen geht. Mit einer Portion Kreativität kannst du alternative Lösungen finden. Was brauche ich, um den Tanzkurs trotz Unsicherheit besuchen zu können? Zum Beispiel eine Freundin, die dich begleitet. Oder erste Tanzversuche zu Hause mit Hilfe eines Youtube Videos. Oder ein anderes Tanzstudio. Oder ein Tanzkurs in einer anderen Stadt, wo dich keiner kennt. Oder oder oder. (Dieses Beispiel beschäftigt mich gerade selbst :))
Mein Tipp: Erstelle eine Liste mit 20 Möglichkeiten und setze den Stift erst ab, wenn du diese beisammen hast. Zu Beginn scheint es unmöglich. Doch du wirst überrascht sein, welche Gedanken diese Übung aus den Tiefen deines Unterbewusstseins herzaubert.
Erfahrung
Je mehr positive Erfahrungen du im Leben gemacht hast, desto mutiger wirst du. Hier wieder ein Beispiel: Als ich in meiner Festanstellung damals unglücklich war, habe ich mich Monate lang in diesem Unglück verloren. Ich habe immer wieder mal versucht mit meinem Chef zu sprechen – doch so zaghaft, dass mein Chef meine Bedürfnisse gar nicht wahrnehmen konnte. Irgendwann kam ein Kollege auf mich zu und hat von einer freien Stelle in einem anderen Bereich berichtet. Ich bekam den Job. Das hat mir den nötigen Mut geschenkt, selbstbewusster meinem Chef gegenüber aufzutreten. Und siehe da: plötzlich wollte er auf meine Wünsche eingehen und hat noch eine Schippe oben drauf gepackt. Leider war es da zu spät – ich hatte mich bereits zum Wechsel entschieden. Hätte ich diese Erfahrung früher gehabt, dann hätte ich mir einiges an Zeit gespart.
Mein Tipp: Suche dir erst ganz kleine Erfahrungen raus. Sage zum Beispiel einen Termin mit einer Freundin ab und siehe, wie sie reagiert. Du kennst die Grenzen deiner Komfortzone am besten. Suche dir ein Projekt heraus, wo du einen Mini-Schritt aus deiner Komfortzone gehen kannst. Die Erfahrungen werden dir helfen, in Zukunft größere Schritte zu gehen.
Perspektivenwechsel
Meist sieht eine Situation aus einer anderen Perspektive ganz anders aus. Wenn du möglicherweise aus der Ferne auf eine schmale Brücke blickst, die über eine tiefe Schlucht gespannt ist denkst du „Gar kein Problem – da komme ich drüber“. Wenn du jedoch kurz davor stehst, wird es dir vielleicht mulmig im Bauch. Während eines Ausfluges zum Schloss Freudenberg habe ich gelernt: Im Hellen findest du andere Lösungen als im Dunkeln, im Stehen andere als im Liegen, in der Sonne andere als im Regen.
Mein Tipp: Wenn du dir für eine Situation mehr Mut wünschst, dann wechsle die Perspektive. Wandere auf einen Berg und denke von oben darüber nach, höre Musik oder mache das Licht aus und schaue , welche Ideen dir dann kommen.
Transparenz über Konsequenzen
Sobald ein Funken Angst hoch kommt, sehen wir meist rot. Alle weiteren Gedanken zu dem Thema werden sofort fallen gelassen. Doch das ist total schade. Denn meist ist das, was die Angst in uns auslöst, fernab von jeglicher Realität. Schließlich lauern heute keine Säbelzahntiger mehr an jeder Straßenecke. Und in einem Land wie Deutschland sind wie so abgesichert, wie sonst kaum wo anders auf der Welt.
Mein Tipp: Stelle dir die Frage „Was ist das Schlimmste, was mir passieren kann?“. Die Antwort auf diese Frage holt uns oft zurück in die Realität. So schlimm, wie zu Beginn gedacht, ist es nämlich gar nicht. Und wenn du dir darüber bewusst bist, braucht es plötzlich nur noch ein ganz klein bisschen Mut.
Beim Schreiben ist mir wieder bewusst geworden: Mut schenkt Leben! Wenn du dich traust, deine Komfortzone ab und zu mal zu verlassen, wirst du Wundervolles erleben. „This is where the magic happens“ ist ein Spruch, der in dem Zusammenhang oft verwendet wird.
In diesem Sinne wünsche ich dir immer die richtige Portion Mut, deine Wünsche, Träume und Vorhaben zu verfolgen. Und wenn du spürst, er verlässt dich, dann lade ihn wieder in dein Leben ein. Ich bin jederzeit für dich da.
Von Herzen,
Katrin
Super Artikel, Katrin! Dein Beispiel mit dem Chef ist klasse, ich glaube auch, dass wir uns die Dinge oft schlimmer ausmalen als sie sind. Wenn wir vorher gewusst hätten, wie einfach es nachher dann ist, hätten wir’s schon vorher getan 🙂 Was mir übrigens manchmal auch hilft ist das Visualisieren: ich stelle mir in Gedanken so bildlich wie möglich vor, wie ich die beängstigende Situation meistere – und dann tu ich’s einfach!
Liebe Julia,
danke dir! Die PArade ist vielleicht auch was für dich?! Beim Kochen benötigt man auch die ein oder andere Portion Mut, einige Zutaten einfach mal bunt zu mischen. Das habe ich als Kind öfter gemacht und manchmal sind wirklich leckere Sachen dabei rausgekommen 🙂 Das mit der Visualisierung ist ein guter Tipp! Ich male mir manche Dinge auch auf und hänge das sichtbar auf. Dann kann sich das Unterbewusstsein schon mal daran gewöhnen, bis auch der Rest soweit ist etwas mutig anzugehen!
Liebe Grüße, Katrin
ja, das stimmt, das braucht tatsächlich Mut! Und viele Leute brauchen übrigens auch Mut, um ihre Ernährung umzustellen, weil sie Angst haben, dass sie auf zu viel verzichten müssen!
Guter Artikel liebe Katrin. Mich treibt das Thema mit der Komfortzone auch gerade etwas um und wie wir es schaffen, uns ständig selbst im Weg zu stehen. Manchaml muss/sollte man kurz schlucken und ins kalte Wasser springen, denn sonst beschränken wir uns dauerhaft selbst. Also ab.
Und ja, ich würde auch gern bei Deinem Gewinnspiel mitmachen 🙂
Was macht meinen Alltag wundervoll? Die Menschen um mich herum, die Unterstützung meines Mannes, einen Kuschelrunde mit den Katzen, sonniges Wetter, die zirpenden Grillen, im Moment auch gerade der Duft des Hollerstrauches, mir die Zeit für das zu nehmen, was mir am Herzen liegt, die Liste könnte ich noch lange weiterschreiben 😉
Liebe Grüße und einen sonnigen Tag,
Ivana
Liebe Ivana,
danke dir! Ins kalte Wasser springen fällt bei diesen Temperaturen vielleicht etwas leichter 🙂
Danke auch für die Teilnahme am Gewinnspiel. An den frühe Morgenstunden des Feiertages hat sich leider ein kleiner Fehler eingeschlichen – ich hatte die Frage kurzfristig geändert 🙂 Doch da du wahrscheinlich nicht hellsehen kannst, kannst du auch mit deiner schönen Antwort am Gewinnspiel teilnehmen, wenn du die Facebookseite geliked hast!
Ich wünsche dir einen schönen Feiertag – mit Mut fürs Kalte Wasser oder einfach nur Abhängen!,
Katrin
Toller Artikel Katrin! Für mich war es auch vor einiger Zeit ein totales Aha, dass oft auch aus Wut Mut entsteht. Man braucht nur den ersten Buchstaben umdrehen ;).
Wenn eine Situation für mich nicht mehr stimmig ist, merke ich das an einem Grummeln im Bauch. Wenn ich diesem Gefühl dann nachgehe, entdecke ich dann meist das nicht erfüllte Bedürfniss und kann dann darauf reagieren.
Danke für Deine Inspirationen.
Alles Liebe, Diana
Liebe Diana,
danke dir. Dieses Grummeln im Bauch kenne ich – und es hat ewig gedauert bis ich verstanden habe: Das ist nicht da, um mich sinnlos zu nerven, sondern ein Hinweis: „hör mal auf deine innere Stimme, sie hat dir etwas wichtiges zu sagen“.
Liebe Grüße, Katrin
Hallo Katrin,
danke für den wunderbaren Beitrag zum Thema MUT. Ohne MUT werden wir nie das entwickeln was in uns steckt. Und wie Du schon sagst, MUT ist ein Gefühl, was viel mit Selbstvertrauen zu tun hat.
Und Gefühle kann man tatsächlich auch „einüben“. Dadurch verändern sich die neuronalen Verbindungen im Gehirn. Am besten wählt man sich eine Situation aus, in der man wirklich mutig war. Die hat sicher jeder. Dieses Gefühl ist ja im Gehirn gespeichert, kann also wieder abgerufen werden. Ich mache mir richtig bewusst, wie ich mich damals gefühlt habe. Emotional, körperlich und in Gedanken.
Dieses Gefühl nehme ich dann und übe es täglich ein mit der Übung „Fokussiertes Atmen“. Dazu fokussiert man sich auf den Bereich rund um das Herz und stellt sich vor wie man durch sein Herz einatmet und den Solarplexus ausatmet. Langsam und gleichmäßig ein- und ausatmen Wenn man so weit ist nimmt man das Mutgefühl und atmet dieses durch das Herz ein und den Solarplexus wieder aus. Wichtig ist es, das Gefühl wirklich zu spüren. Man kann sich dabei auch vorstellen, wie sich Mut als positive Energie vom Herzen aus in den gesamten Körper ausbreitet.
Das Herz hat ein eigenes kleines Gehirn, welches mit dem Kopfgehirn verbunden ist und dieses beeinflussen kann. Und auf diese Weise können wir einfach und effektiv Gefühle/eine innere Haltung einüben. Muss man dann natürlich jeden Tag mehrmals für zwei bis drei Minuten durchführen. So prägt sich das Gefühl aber wirklich ein und ist auch in schwierigen Situationen abrufbar.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
ganz herzlichen Dank für deine ergänzende Übung. Über die Atmung lässt sich unglaublich viel verändern. Wir schenken ihr im Alltag kaum Aufmerksamkeit, obwohl sie uns sekündlich am Leben hält und der perfekte Botschafter für unsere inneren Zustände ist!
Liebe Grüße, Katrin
Hallo liebe Katrin,
vielen Dank für diesen wundervollen Artikel!
Ich halte es für ausgesprochen wichtig, Mut zu entwickeln um persönliche Grenzen überschreiten zu können. Häufig sind es falsche Denkgewohnheiten und Überzeugungen, die uns daran hindern mutig unseren eigenen Weg zu gehen.
Selbstvertrauen und Kreativität halte ich für besonders hilfreiche Eigenschaften, um Mut konsequent aufzubauen und zu trainieren!
Herzliche Grüße
Ramona
Liebe Ramona,
danke für deinen Kommentar. Ja – Denkgewohnheiten und Überzeugungen sind definitiv hinderlich. Ob es die falschen sind, weiß ich nicht unbedingt. Denn irgendwann werden sie für etwas gut gewesen sein, sonst hätten sie sich nicht entwickelt. Ich finde es wichtig, seine Gewohnheiten und Überzeugungen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren. Das hält lebendig und unterstützt den eigenen Wachstumsprozess.
Liebe Grüße, Katrin
Hallo Katrin,
mit „falsch“ sind vor allem ungeprüfte und limitierende Gedanken gemeint, die einen Menschen daran hindern sein volles Potenzial zu entfalten..
Liebe Grüße
Ramona